Dienstag, 22. Juni 2010

Ende der Keuschheit

Drei Wochen. Ganze drei Wochen habe ich es ausgehalten. In zweierlei Hinsicht. Zum einen hatte ich tatsächlich 3 Wochen keinen Sex, habe niemanden geküsst, absolut nichts. Zum anderen habe ich meinen Kater mehr als drei Wochen nicht gesehen. Am Sonntagabend stand er dann wieder vor meiner Tür. Nicht aus Sehnsucht, Gott bewahre! Sondern weil manchmal wahre Freunde über gewisse Widrigkeiten hinweg sehen. Es gibt einfach Situationen, egal wie sehr mich jemand verletzt hat, so lang er mir teuer ist, wird er auf mich zählen können und diese Situation war eingetreten.

Ich empfing ihn also in meinen Heiligen Hallen und bot im Nachtquartier. Es war komisch ihn zu sehen, es war nicht mehr dieses äußerst starke, zerreißende Gefühl von Verliebtheit. Nein, es war irgendwas zwischen Freundschaft und verliebt sein. Sanfter, liebevoller, voll aufrichtigen Zuneigung. Trotzdem hat mich am ersten Abend die Eifersucht schier zerfressen, plötzlich mit den alten Gedanken, allem was passiert ist, wieder konfrontiert. Auf der anderen Seite war es schön, unterhaltsame Gespräche, Lachen, Nähe. Ich hatte keinen Augenblick wirklich das umreißende Bedürfnis mit ihm zu schlafen. Ich wollte ihm Nah sein, ihn berühren, seine Wärme spüren, Geborgenheit. Aber es war mir in dem Augenblick wo ich wusste, dass er hier sein würde klar, dass wir Sex haben würden und den hatten wir auch. Das erste Mal war von Gedanken betrübt, all den schlechten Dingen, die durch mein Hirn geisterten. Doch die zwei Male, die noch folgten, waren genau der Sex, den ich so sehr vermisst hatte. Wir fielen im Endeffekt wie zwei Ertrinkende über einander her. Der Sex mit mir und meine Nähe, er hatte es genauso vermisst, wie ich ihn und er genoss es genauso in vollen Zügen wie ich. Es war so wundervoll sein harten Schwanz in mir zu haben. Mich ewig, hart von im ficken zu lassen. Ihn mit meinem Körper, meinem Blick, meinen Worten anzutreiben bis ihm der Schweiß über den ganzen Körper lief, den ich ihm danach von der Schläfe leckte. Der absolute Inbegriff von Geilheit.

Genauso wie ich es mir nicht nehmen lassen konnte gestern Analsex mit ihm zu haben. Wenn man schon seine Konsequenz einreißt, alles über Bord wirft, was mal logisch und objektiv war, dann sollte man es wenigstens gründlich tun und es auch genießen. Denn wie mein Kumpel zu mir sagte: „Du wirst einen hohen Preis dafür zahlen.“ Sicher hat er recht und dann will ich das, was ich bezahlen muss, auch ganz auskosten!

Schluss endlich kann ich gar nicht sagen, was jetzt werden wird. Ich weiß, dass meine und auch seine Einstellungen sich nicht ändern werden. Auf Dauer wird das ganze wie zuvor mein Leben trüben, mich quälen und am Ende mich mit tiefer Verletztheit zurück lassen. Ich halte weiter daran fest, mich von ihm fern zu halten und möglichst wenig an das Ganze zu denken. Denn wie ich letztens irgendwo las: „Nur Gedanken machen unglücklich.“ Wer nicht denkt, ist somit relativ sicher vor dem Unglück. Trotzdem möchte ich nicht zwingend auf den Sex verzichten und vor allem nicht auf den Menschen! Den Freund! Ich denke, es wird sich alles finden. Mit einer Mischung aus Furcht und Hoffnung ersehne ich den Tag, an dem er die Frau findet für die es sich monogam zu leben lohnt und sich mir die Frage nicht mehr stellt. Oder alternativ den Tag an dem ich einen Mann finde, er mich fesselt und dessen sexuelle Fähigkeiten meinem Kater dabei auch noch das Wasser reichen können. Wir werden sehen, was zuerst eintritt.

Im Übrigen hat sich in letzter Zeit häufig etwas Bewahrheitet. Wenn man sich etwas wünscht und nicht darauf hinarbeitet, dann tritt es einfach ein, oft ganz anders als man gedacht hat, aber es findet sich alles. Wenn das mal kein Schlusswort für heute ist!

3 Kommentare:

  1. Das Leben ist eine Tragödie für den, der fühlt.
    Aber es ist eine Komödie für den, der denkt.

    AntwortenLöschen
  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen
  3. Wie auch immer ihr das finden wollt, was ihr sucht ;)

    Wer wird sich auf Monogamie einlassen, wenn er dem Sex nur an der Tür klopfen muß und wer wird sich fesseln lassen, wenn er gebunden ist?

    Lg
    Anregend

    AntwortenLöschen